Gruppen

Diese Musikgruppen begeisterten uns in der KLANGstadt 2023:

Die Tanzgeiger

„Dann war ich bei einem Wochenende mit den Tanzgeigern – und danach war alles anders!“ Viele junge Musiker*innen, die die heutige Folkszene Österreichs formen, sagen diesen Satz so oder ähnlich, weil es die Tanzgeiger waren, die ihnen gezeigt haben, dass Volksmusik nicht nur brav gepflegt werden muss.

Seit mehr als vierzig Jahren prägen die Tanzgeiger, die vom legendären Musiker und Volksmusikforscher Rudolf Pietsch (1951–2020) gegründet wurden, die Musikszene des Alpenlandes mit ihren Geigentagen, Tanzwochenenden und Volksmusikveranstaltungen. „Die Tanzgeiger“ sind das austrophone Volkstanz-Synonym für Sex’n’Drugs’n’Rock’n’Roll: sinnliche, fetzige, innovative Tanz- und Zuhörmusik aus jenem Kulturraum, der früher politisch mal k. k.-Österreich-Ungarn hieß. Sie überschreiten mit ihrer virtuosen Musik geografische und chronologische Grenzen. Das Repertoire umfasst auch Kolomejka, Hungarisch, finnische Jenkka – Souvenirs ihrer Konzertreisen – und Ländler, die älter sind als jene von Franz Schubert. „Die Tanzgeiger“ sind nach 2012 zum zweiten Mal KLANGstadt-Gast in Hall.

Die Tanzgeiger, Foto: Stephan Mussil

Theresa Aigner: Primgeige
Walter Burian: Sekundgeige
Michi Gmasz: Bratsche
Marie-Theres Stickler: Harmonikas
Sebastian Rastl: Kontrabass
Dieter Schickbichler: Posaune
Claus Huber: Trompete

Dreieckmusi

Das Trio aus Bayern entstand 2014, der Name steht für das Dreieck der Orte Epfach, Reichling und Apfeldorf im Lechrain, aus denen die Dreieckmusikanten stammen.  Die Stücke reichen von traditioneller bis zu neuer alpenländischer Volksmusik, das Repertoire umfasst auch viele Eigenkompositionen von Fabian Eglhofer, der sich von unterschiedlichen Musikrichtungen beeinflussen lässt. Daraus hat sich ein für die Dreieckmusi typischer Klang bzw. Stil entwickelt. Zu den Highlights der Gruppengeschichte zählen die Auszeichnung mit dem Kulturförderpreis des Landkreises Landsberg am Lech, Auftritte in der BR-Sendung „Wirtshausmusikanten beim Hirzinger“ sowie beim „Brass Wiesn Festival“ in Eching, mehrere Besuche bei regionalen und überregionalen Radiosendern und die Einspielung von Tonträgern. Nach der ersten CD „Horch a Moll“ im Jahr 2016 folgte 2018 die zweite Scheibe mit dem Titel „Aufbrezlt“.

Dreieckmusi, Foto: Rosi Geiger

Fabian Eglhofer: Steirische Harmonika
Ulrich Linder: Tuba, Posaune
Daniel Schmid: Gitarre, Steirische Harmonika

Luft & Saiten

Das Duo „Luft & Saiten“ verbindet die Steirische Harmonika mit der Harfe. Den musikalischen Kosmos von Irmi Schuhbauer und Elisabeth Grandl könnte man als rhythmisch-feurigen Heimatsound beschreiben, der bayerisch traditionell, aber auch weltoffen und experimentell ankommt. Klare Präzision und höchstes Feingefühl zeichnen das Spiel der beiden Musikerinnen aus, mit Sensibilität, Tiefgründigkeit, Humor und Herz punkten sie regelmäßig in Sendungen des Bayerischen Rundfunks. Beide studierten in München an der Hochschule für Musik und Theater bzw. am Richard-Strauss-Konservatorium. Ihr Repertoire umfasst neben Zwiefachen, Jodlern, Polkas und Bourrées der bayerischen Volksmusik eigene Kompositionen und witzige Arrangements, in denen volksmusikalische Wurzeln mit neuentstandenen und internationalen Stilrichtungen verschmelzen. So findet auch ein rhythmischer Bossa Nova seinen sicheren Platz neben einem geschmeidigen bayerischen Landler.

Luft & Saiten, Foto: Rita Hösl

Irmi Schuhbauer: Steirische Harmonika
Elisabeth Grandl: Volksharfe



Opas Diandl

Die Südtiroler Band mit Vorarlberger und steirischer Beteiligung zählt mittlerweile zu den Urgesteinen der „Neuen Volxmusik“ und ist nach 2011 und 2012 zum dritten Mal zu Gast bei der KLANGstadt in Hall. Im Zentrum steht mit Markus Prieth ein Multiinstrumentalist, der das Crossover der Musikstile auf der Grundlage der alpenländischen Volksmusik ungemein souverän beherrscht, er verkörpert Kreativität, Witz und Emotionalität. Veronika Egger, die Geigerin und Gambistin mit Expertise auch in barocker und Neuer Musik, ist eine kongeniale Partnerin. Der Percussionist Jan Langer bildet das ruhige, besonnene rhythmische Fundament der Gruppe. Der Steirer Matthias Härtel wuchs in einer hochmusikalischen Volksmusikerfamilie auf und begleitet am Kontrabass mit Kraft und Drive. Wenn die anderen aufspielen, sitzt Thomas Lamprecht mit Papier und Stift an der Gitarre und schreibt Liedtexte und Melodien. „Opas Diandl“ werden bei der KLANGstadt unter anderem aus ihrem neuen Programm „strömen“, eine Hommage an ihren Musikeralltag, singen und spielen.

strömen – Auch nach 15 Jahren drängen von innen nach außen und von außen nach innen, nicht anders als Luft und Wasser und nicht weniger als Blut und Wärme, die Melodien und Rhythmen, die Wörter und Silben, in Jodlern, Weisen und Tänzen in diesem fünfköpfigen Organismus. Sie wirbeln, schimmern und flimmern, pulsieren und fließen auf die Bühne, in den Raum, in die Ohren und Herzen. Mit neuem Programm präsentiert sich das Quintett und freut sich mit alten und neuen Bekannten zu teilen, was rein und raus und um die Musiker stetig strömt: das Leben, die Liebe und die Musik.

Opas Diandl, Foto: pic.ganesh

Markus Prieth: Stimme, Bratsche, Raffele, Banjo
Veronika Egger: Stimme, Geige, Viola da Gamba
Matthias Härtel: Stimme, Kontrabass, Nyckelharpa
Jan Langer: Percussion
Thomas Lamprecht: Stimme, Gitarre

Peter Mayer Hofkapelle

Das oberösterreichische Quartett liefert herzerwärmende Musik, die etwas auslöst, niemanden unberührt lässt, Neugier entfacht und Appetit auf mehr macht. Die vier Musiker verstehen es, modernen Liedermacherstil und alpenländische Volksmusik zusammenzuführen und die daraus entstehende musikalische Verbindung elegant und spritzig mit Einflüssen aus anderen Musikstilen – wie etwa Jazz, Pop und osteuropäische Musiktraditionen – auszuschmücken. Gesungen wird auf Innviertlerisch, musiziert, was die Welt hergibt, und getextet, was jeden berührt. In ihrer Musik vereinen sich traditionelle österreichische Klänge und Jazz zu „Neuer österreichischer Volksmusik“, die schon bei zahlreichen Auftritten, etwa im Konzerthaus Wien, beim „INNtöne Jazzfestival“, bei den „Salzkammergut Festwochen Gmunden“, im Posthof, Brucknerhaus oder im Musiktheater Linz, das Publikum begeistern konnte. Der Hofkapellmeister ist jener Peter Mayer, der sich in der österreichischen Musikszene als Songwriter, Gitarrist und Komponist einen Namen gemacht hat. Mit seinen Kompositionen gewann er bereits in jungen Jahren den internationalen „Fingerstyle Wettbewerb Open Strings“ in Osnabrück.

Peter Mayer Hofkapelle, Foto: Michaela Wiesinger

Peter Mayer: Komposition, Gitarren, Gesang
Nora Mayer: Gesang, Percussion
Michael Dumfart: Klarinetten, Gesang
Jakob Steinkellner: Steirische Harmonika, Gesang.

DUO Walther Soyka & Karl Stirner

Unerwartet spielerisch verbinden die beiden urwienerische Ethnomusik mit Improvisation. Diese eigenartige Zeitreise wirkt vielleicht auf manche wie ein Luftbad im Urschlamm der Hochromantik, doch wer sich hineinhört, ganz einlässt aufs Ur- wie aufs Eigene, dem geht es dann so wie den Tönen beim Klingen: hin- und hergezaubert in die unzerteilte, endliche Zeit. Walther Soyka (Harmonika) und Karl Stirner (Zither) erschaffen eine musikalische Mixtur voll natürlicher Leichtigkeit, die eine vertraute, jedoch nicht wirklich bekannte Duftigkeit verströmt, für die jeder Parfümherstellerin alles geben würde.

Duo Soyka Stirner, Foto: Andreas Hofer

Walther Soyka: Harmonika
Karl Stirner: Zither

KLANGstadt